Einige Pflanzen bilden sogenannte stehende Samen und Früchte, die nach der Reife haften bleiben und sich nicht lösen. „Dadurch bleiben sie bis in den Winter hinein oder sogar darüber hinaus erhalten und verrotten nicht", erklärt Michael Henze vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL). Dies trifft beispielsweise auf Wildrosensträucher zu. Diese blühen im Sommer prächtig und verströmen einen betörenden Duft. Ab dem Herbst schmücken sie sich mit den charakteristischen roten Hagebutten, die auch im Winter Farbtupfer in den ansonsten eher farblosen Garten zaubern können.
Insekten erwünscht
Ähnlich verhält es sich mit der Berberitze. Im Frühling erfreut sie uns mit gelben Blüten, die
zudem Insekten anlocken. Ab August trägt sie dann kleine, runde Beeren, die auch bei Frost und Schnee in kräftigem Rot von den kahlen Ästen leuchten. Der Zierapfel bietet ein faszinierendes Farbspiel – von leuchtendem Rot bis hin zu warmem Gelb, oft auch zweifarbig. Er verleiht dem Garten von der Blüte im Frühling bis zu den farbenfrohen Früchten im Winter einen besonderen Charme. Ebenfalls im Winter fallen die dunklen, runden Beeren des Ligusters ins Auge, insbesondere im Kontrast zum Schnee. Aber auch manche immergrünen Hecken bieten zwischen grünem Laub oder Nadeln bunte Früchte, die auch im Winter noch den Garten schmücken. Eine der berühmtesten ist wohl der Ilex, dessen Zweige mit den roten, runden Beeren vielerorts zu Weihnachten auch als Deko ins Haus geholt werden.
Pflanzen für Mensch und Tier
Viele Früchte von Wildsträuchern sind für uns Menschen ungenießbar und dienen oft nur der Dekoration. Für Vögel sind sie ein wahres Festmahl. Viele heimische Arten fliegen nicht in den warmen Süden, um zu überwintern, sondern bleiben bei uns in Deutschland. Dazu gehören zum Beispiel Amseln, Buchfinken und auch Stare. Um die eisigen Temperaturen zu überstehen, haben alle Vogelarten spezielle Strategien entwickelt. Im Winter werden die meisten Vögel zu Vegetariern und fressen dann nur oder ergänzend zu den wenigen noch auffindbaren Insekten vor allem Samen, Nüsse und Beeren. Damit passen sie sich an das karge Nahrungsangebot im Winter an.
Wertvolle Nahrungsquellen
„Die dekorativen Früchte der Hecken dienen als wertvolle Nahrungsquelle und unterstützen damit effektiv die Biodiversität der heimischen Vogelarten. Gleichzeitig bereitet das faszinierende Schauspiel der Vögel im eigenen Garten Menschen Freude“, sagt Henze. Sehnt man sich nach dem Anblick der kleinen und äußerst beweglichen Schwanzmeise und will diese im Winter versorgen, bietet sich beispielsweise die Hagebutte für den eigenen Garten an. Aber auch Drosseln und Finken lieben die kleinen, sauren Früchte. Wem die Wacholderdrossel, die oft mit großen Schwärmen im Winter umherzieht, die Amsel oder auch das Rotkehlchen am Herzen liegen, punktet mit dem Liguster. (BGL) ←