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Echte Teamplayer

Gräser Grün Unkraut Bodendecker Hakonechloa Miscanthus
Fotos: Adobe Stock

Das Wichtigste am Gartenboden ist, dass er bedeckt ist. Dass er Wind und Sonne nicht ungeschützt ausgesetzt ist, dass er die Feuchtigkeit festhält und in den heißen Wochen nicht austrocknet. Für Stellen, die wenig Arbeit machen sollen, bieten sich Bodendecker an. Bodendeckende Pflanzen sind spannender, als es sich anhört, und längst nicht alle wachsen wie ein Teppich ­bodennah. An Gräser als Bodendecker denkt kaum jemand, dabei sind sie ziemlich praktisch und attraktiv sind sie auch noch.

Grazil und dezent

Gräser lassen sich aber auch hervorragend mit Stauden und Zwiebelgewächsen kombinieren, wenn ein Beet mehr Spannung erhalten soll. Außerdem mögen es viele, dass „etwas“ blüht. Natürlich blühen Gräser auch, aber eher leise mit Ähren, Rispen, Grannen in dezenten Farben, die sich kaum von den ­Halmen unterscheiden. Zwischen blühenden Stauden wehen die grazilen Gräser und zeigen jede noch so kleine Luftbewegung dynamisch an. Sie umspielen und umtanzen die farblich viel lauteren Stauden und bieten ihnen eine Bühne, ohne in Konkurrenz zu treten. 

 

Kein Platz für Unkraut

Das Wichtigste aber ist, dass sie den Boden bedeckt halten und der Spontanvegetation, so spricht man heute politisch korrekt über Unkraut, wenig Raum lassen. Das alles vor­ausgesetzt, man gibt sich in den ersten Wochen Mühe, aufs Beet zu achten und zu jäten. 

Mit dem Japanwaldgras, Hakonechloa (Staude des Jahres 2022), wächst ein Beet schnell dicht und lässt den Kräutern, die wir nicht haben wollen, kaum eine Chance. Es fasst sich seidig fedrig an und entwickelt im Wind einen unglaublichen Charme, auch mono in der Fläche. Auch zu Füßen besonderer Gehölze macht sich das Gras dekorativ, und zwar ohne dass es arbeitsaufwendig wäre. Wenn es sich einmal gut etabliert hat, dann ist es das ganze Jahr über eine Freude anzusehen. 

Der Zierwert bleibt bis spät im Winter erhalten. Erst dann wird das Gras mit scharfem Schnitt eine Handbreit über dem Boden geschnitten. Davor wogt das Beet aber im Herbst in leuchtendem Kupferton, später wird es sandig hell, selbst dann ist es noch wunderbar anzusehen. Auch in Kombination mit Blütenstauden und Farnen lässt sich Hakonechloa gut vergesellschaften, ohne Konkurrenzgebärde.

Kombination mit Bodendeckern

Wer es einfacher mag, pflanzt Bodendecker wie Geranium, von dem es sehr viele Arten und Sorten in verschiedenen Farbtönen gibt, und als bodendeckendes Gras davor beispielsweise Sesleria. Einfacher kann man eine Fläche nicht schließen. Einmal gepflanzt, braucht man nie wieder hacken und graben oder ­düngen oder mähen, geschweige denn gießen. Das Bodenleben kann sich entwickeln, die Erde bleibt feucht, denn sie ist gut beschattet. Und weil sie in diesem Jahr – igitt – in aller Munde sind: Schnecken sind für Gräser kein Thema. Mit gehäckselten Schilfgräsern

(Miscanthus) werden sogar Erdbeerfelder gemulcht. (Elegrass) ←