Hühner sind hoch soziale Tiere, die natürlicherweise in kleinen Gruppen (von maximal 20 Tieren) mit einer festgelegten sozialen Ordnung zusammenleben. Gemeinsam verbringen sie den größten Teil des Tages mit der Futtersuche. Das Scharren in der Erde und die Erkundung ihrer Umgebung sind dabei wesentliche instinktive Verhaltensweisen.
Formalitäten einhalten
Grundsätzlich gilt: Wer ein eigenes Haus mit Garten besitzt, darf dort Hühner halten. Um das gute Miteinander nicht zu gefährden, lohnt es sich jedoch, das Vorhaben vorher in der Nachbarschaft zu besprechen – besonders, wenn ein Hahn dazu gehören soll, der mitunter sehr laut krähen kann. Auch der Kontakt zur Stadtverwaltung ist empfohlen, um sich nach eventuellen Vorgaben zu erkundigen. Ein Hahn ist übrigens nicht zwingend notwendig, denn die Hennen legen auch ohne Hahn Eier. Vor dem Kauf sollten sich zukünftige Halterinnen und Halter unbedingt über die Eigenschaften der einzelnen Rassen informieren.
Stall und Auslauf – was gibt es zu beachten?
Nicht umsonst heißt der Hühnerstall manchmal auch Hühnerhaus: Er schützt die Tiere vor Nässe, Kälte und vor Feinden, sollte ausreichend hell sein, hoch gelegene Sitzstangen zum Schlafen, Futtergefäße, Tränken sowie kleine Legenester bieten. Dabei reicht ein Legenest für zwei bis drei Hennen. Für die Stallgröße werden maximal drei Tiere pro Quadratmeter empfohlen.
Neben einem Stall brauchen Hühner einen Auslauf, der Gelegenheit zum Scharren, Picken und dem geliebten Staubbad bietet. Ideal ist eine Wiese mit Bäumen und Sträuchern, die Schutz und Rückzugsmöglichkeiten bereithält. Wer auf mobile Ställe setzt, kann Stall und Auslauf im Garten rotieren, sodass die Hühner immer wieder grünes Gras haben und sich die vorher bepickte Grasnarbe erholen kann.
Frisches Wasser und Futter immer bereitstellen
Das Futter sollte aus den folgenden Bestandteilen bestehen: Körner- und Grünfutter, Obst und Gemüse, Grit – und das, was die Tiere im Auslauf finden. Außerdem müssen die Hühner durchweg Zugang zu frischem Wasser haben. Für das morgendliche Öffnen und abendliche Schließen der Stallklappe, das Füttern und Auffüllen der Tränken, das Einsammeln der Eier sowie die Reinigungsarbeiten im Stall und die Kontrolle der Tiere fallen täglich zwischen 15 und 20 Minuten Arbeit an.
Hinzu kommen in regelmäßigen Abständen weitere Aufgaben wie das Entmisten und Einstreuen des Stalls und gegebenenfalls Tierarztbesuche. Familien können sich diese Arbeiten gut aufteilen und die Kinder in die tägliche Pflege der Tiere einbinden. Ist die Entscheidung gefallen und sind die Tiere in ihrem neuen Zuhause, müssen sie beim zuständigen Veterinäramt und der Tierseuchenkasse gemeldet werden, damit die Behörden im Seuchenfall schnell aktiv werden können. Außerdem müssen die Hühner geimpft werden. (BLE) ←