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Majestät im Beet

Allium Zierlauch Frühling
Fotos: Adobe Stock

Dunkellila oder satt weinrot, knallig gelb, zartrosa oder schlicht weiß – Allium zeigt nicht nur in seiner Farbenpracht seine ganze eindrucksvolle Vielfalt. Wie majestätische Zepter thronen die großen Varianten mit ihren imposanten Blütenbällen in einem Meter Höhe über Stauden und Gräsern. Kleinere Allium hingegen werden nur 30 Zentimeter hoch und umschmeicheln die Stiele seiner großen Schwestern. Bis in den Juli hinein bereichern diese späten Frühlingsblüher mit ihren ausgefallenen Blütenformen und -farben Garten und Terrasse.

Die Riesin und die Kleine

Allium ‘Ambassador‘ gilt bei vielen Kennerinnen und Kennern als der schönste Zierlauch in europäischen Gärten. Bis zu eineinhalb Meter hoch werden seine Stiele. Darauf entfalten sich kugelrunde Blütendolden in einem intensiven Violett. „Da das Laub relativ früh vergilbt, empfiehlt es sich, die Blumenzwiebeln im Herbst zwischen Stauden wie beispielsweise Funkien oder zwischen niedrige Gräser zu pflanzen", rät Experte Carlos van der Veek. „Dann wachsen die Stiele im Frühling und Frühsommer zwischen den Blättern hervor und lassen die Blütenkugeln in luftiger Höhe schweben."
Bei Allium moly ‘Jeannine‘ hingegen könnte man auf den ersten Blick meinen, dies sei überhaupt kein Zierlauch: Seine gelben Blüten sind eher zierlich und bilden eine ovale Form. Es wächst gerade einmal 20 bis 30 Zentimeter hoch und entwickelt sich auch wunderbar im Topf. Von Bienen und Schmetterlingen wird es wie all seine Geschwister begeistert angeflogen.

Die Wilde und die Extravagante

Auch wenn man es kaum glauben mag: Allium giganteum ist ein Produkt von Mutter Natur. Diese Art stammt ursprünglich aus Vorder- und Zentralasien, also Afghanistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan und dem Iran. Dort wächst sie an steilen und grasbewachsenen Hängen, weshalb sie sich auch hier ideal für sonnige Hanglagen eignet. Die purpurvioletten Blütenkugeln des Zierlauchs bestehen aus vielen kleinen Einzelblüten, die dicht nebeneinandersitzen und einen kompakten Ball bilden. Ganz anders wirken dagegen die Blüten des Allium atropurpureum. Sie ähneln den Fruchtständen des Holunders – sowohl in der satten, dunklen Farbe als auch in ihrer Form. „Ich bezeichne diesen Zierlauch gerne als Königin der Nacht", schwärmt van der Veek. „Die dunklen Samensäckchen sind von roten und lila Blütenblättchen umgeben, die von einem blau-lila Schleier überzogen sind: ein wunderbares Farbenspiel!" Setzt man die Blumenzwiebeln zwischen Stauden mit hellem Laub oder vor eine helle Hauswand, kommen die Blüten dieser Pflanze eindrucksvoll zur Geltung. Der Paradiesvogel unter den Alliumsorten ist definitiv Allium schubertii. Diese wilde Art stammt aus der südlichen Türkei, Syrien und Libyen und wurde bereits 1184 auf dem europäischen Markt eingeführt – nicht verwunderlich, denn die bizarren Blüten- und Samenstände ziehen alle Blicke auf sich. Wie ein explodierendes Feuerwerk scheinen die einzelnen Blüten auseinander zu streben. (fluwel) ←