Die Bäume werden bunt und zeigen zum großen Finale noch einmal alles, was ihr Farbkasten hergibt. Je nachdem, wie die Wetterverhältnisse waren, ist die Herbstfärbung besonders intensiv. Gehölze,
aber auch Kletterpflanzen und Stauden leuchten zwischen Gelb, Orange und Kupferrot mit großer Wirkung. Hecken und Mauern, die mit wildem Wein überwuchert sind, zeigen faszinierende Rottöne.
Zu ebener Erde sind die Sonnenhüte, Astern und Fetten Hennen die Letzten, die sogar jetzt noch Blüten zeigen. Die Gräser schwingen dazu im Wind. Tau- oder Regentropfen machen die ansonsten
federleichten Halme schwer und mit ihrem feinen Glitzern zu einem besonderen Hingucker. Sie sind erstaunlich widerstandsfähig, einzeln fein in der Textur, aber in Menge bilden sie mit ihren
Ähren dynamische Wolken.
Leuchtende Ähren
Der genaue Blick lohnt sich, bei Nässe, aber noch viel mehr im frühen oder im späten Licht. Dann scheinen die fedrigen Ähren geradezu zu leuchten. Sie sind selten aufdringlich, aber je später das
Jahr wird, umso mehr fallen sie auf. Wenn ringsum die Vegetation in eher gräulich-farblose Winterruhe fällt, haben viele Gräser ihren großen Auftritt – bis in den Februar oder März des neuen
Jahres, wenn pflegende Gärtnerinnen und Gärtner zur Schere oder zur Sichel greifen, um sie eine Handbreit über dem Boden abzuschneiden. Viel mehr
ist nicht zu tun, wenn die Gräser erst einmal gepflanzt sind … und fürs Pflanzen wird es jetzt höchste Zeit.
Winter- und sommerhart
Heimische Gräser sind winterhart, anders könnten sie in der Natur nicht überleben. Der nächste Sommer kommt bestimmt und dann wird es wieder wichtig sein, dass im Garten Pflanzen wachsen, die auch hohe Temperaturen und längere Trockenheit aushalten. Wer seinen Garten dem Klimawandel anpassen möchte, pflanzt die Gräser also jetzt noch, bevor es kalt wird. Die feuchte Witterung des Herbstes sorgt dafür, dass Gräser gut anwachsen und im nächsten Jahr schon etabliert sind. Im ersten Jahr hilft es, Unkräuter sorgfältig zu jäten. Zusätzlich lohnt es für den Anfang, zwischen den ausgepflanzten Gräsern auf dem Boden feines Rindenmulch auszubringen, das hält unliebsame Begleitpflanzen im Zaum und die Feuchtigkeit im Erdreich.
Grüne Decke
Nach den Erfahrungen der letzten Sommer mit viel Hitze und Trockenheit empfiehlt sich für jeden Garten eine geschlossene grüne Bodendecke. Viele Gräser bieten sich als Bodendecker an und längst nicht alle bleiben niedrig. Unter Bäumen oder in Vorgärten ist dies oft gewünscht, aber in Kombination mit Stauden dürfen die Gräser durchaus höher wachsen. Gräser schaffen eine harmonische Verbindung mit Stauden und sorgen dafür, dass die Gartensaison im Herbst nicht zu Ende ist. Dann verändert sich über die Wintermonate der Blick und die grazilen Halme der Lampenputzergräser und vieler anderer, aber auch die stattlichen Schilfgräser gewinnen an Aufmerksamkeit. (elegrass) ←