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Farbenfrohe Frühlingsboten

Fotos: Adobe Stock
Fotos: Adobe Stock

Nomaden brachten die farbintensiven ­Blumen ins Osmanische Reich. Hier ­erhielten sie ihren Namen „Tulipan“, was so viel wie Turban bedeutet. Bei wohlhabenden Sultanen wurde es damals Mode, die exotischen Blüten als Schmuck an ihrer Kopfbedeckung zu tragen. Als Ende des 16. Jahrhunderts dann die ersten ­Tulpenzwiebeln in den Niederlanden angepflanzt wurden, stellte sich schnell heraus, dass die ­dortigen Klimaverhältnisse und der sandige Boden ideal waren für deren Entwicklung. In kürzester Zeit kamen viele neue Züchtungen auf den Markt, die den Grundstein für einen blühenden Wirtschaftszweig legten.
Mit weit mehr als 4.000 Arten und Sorten gehört die Tulpe mittlerweile zu den variantenreichsten Blumen der Welt. Es gibt sie mit den unterschiedlichsten Blütenblättern, in verschiedenen Größen und in unzähligen Farben. Um den Überblick über die enorme Fülle zu behalten, wurden die Frühlingsboten schon vor vielen Jahren in 15 Klassen eingeteilt.

Lilienblütige Tulpen

Die lilienblütigen Tulpen gelten bei vielen Blumenfreunden als die eleganteste Tulpengruppe. Ihre grazilen Blüten schweben scheinbar auf ihren ­hohen Stielen. Die Blütenblätter laufen spitz zu und biegen sich elegant nach außen. Sobald sie sich öffnen, entsteht ein sternförmiges Bild.

Viridiflora-Tulpen

Wörtlich übersetzt bedeutet der Name Viridiflora „mit grünen Blüten“. Jedes einzelne Blütenblatt ­dieser Tulpenklasse trägt zarte grüne Flammen oder Steifen auf einfarbigem Grund. Es gibt die ­Viridiflora-Tulpe mittlerweile in unterschiedlichen Farbtönen: angefangen bei Cremeweiß über Rosa, Gelb und Orange, bis hin zu Rot und Dunkelviolett.

Rembrandt-Tulpen

Sie sind geflammt, gefleckt, gestreift oder zeigen fedrige Farbverläufe – die Blütenblätter der Rembrandt-Tulpen beeindrucken mit ihren unregelmäßigen Färbungen. Früher wurden die interessanten Musterungen durch Viren hervorgerufen, die verhinderten, dass sich der Pflanzenfarbstoff gleichmäßig verteilte. Die heute im Handel erhältlichen Sorten sind durch professionelle Züchtungen entstanden und gesund.

Gefranste Tulpen

Wie die Bezeichnung gefranste Tulpen schon ­vermuten lässt, haben die Ränder der Blüten­blätter eine feine fransige Struktur. Häufig wirkt es, als seien sie mit Raureif-Kristallen oder feinem Zucker gesäumt. Im Handel sind sie oft auch unter dem Namen Crispa-Tulpen zu finden.

Paeonienblütige Tulpen

Auf den kräftigen Stielen der paeonienblütigen Tulpen entfalten sich gefüllte Blüten, die an Pfingstrosen erinnern. Besonders in sanften ­Pastelltönen sind diese Tulpen beliebt. Es gibt sie aber auch in kräftigeren Farben oder zweifarbig. Viele Sorten verströmen einen dezenten Duft. 

Papageien-Tulpen

In der Vase sind Papageien-Tulpen ein wahres Feuerwerk. Sie haben gewellte, geschlitzte oder ­gefranste Blütenblätter, die oft auch mehrfarbig sind und ein wenig an das bunte Gefieder von ­exotischen Vögeln erinnern. Aus diesem Grund ­erhielt diese Tulpengruppe ihren Namen.