Kälte und Frost bedeuten für die meisten Pflanzen Stress – und für manche Sommergemüse das sichere Ende. Andere jedoch können den gesamten Winter über auf dem Beet bleiben und überstehen Temperaturen bis minus 10 Grad C problemlos. So sind etwa Herbst- und Wintersorten des Porrees langlebige Beetbewohner, ebenso Rosen- und Grünkohl. Diese sollten sogar erst nach dem ersten Frost geerntet werden, denn dann erhöht sich der Zuckergehalt in den Röschen und Blättern und sie bilden ihren typischen Geschmack aus. Auch sollten Sie nicht während des Frosts ernten – warten Sie, bis die Sonne das Gemüse wieder aufgetaut hat.
Raus aus dem Beet
Wenn Sie im Frühling Chicorée gepflanzt haben, kommt jetzt die Zeit, ihn im Warmen weiter zu kultivieren. Sie können die 6 bis 8 Zentimeter dicken Wurzeln jetzt aus dem Beet ausgraben und in ein Gefäß umsetzen, das Sie zu etwa einem Viertel mit Gartenerde befüllt haben. Stellen Sie dazu die Chicoréewurzeln dicht an dicht in das Gefäß und stülpen Sie einen schwarzen Müllsack darüber. Bei absoluter Dunkelheit treiben die Pflanzen aus. Bei Temperaturen zwischen 12 und 18 Grad C wachsen in zwei bis drei Wochen kompakte Köpfe heran. Wenn Sie diese ernten, schneiden Sie sie nicht zu tief ab, dann treiben sie noch ein zweites Mal aus. Auf diese Weise haben Sie lange Zeit frischen Salat.
Langzeitkultur
Apropos Salat: Klassiker im Winterbeet ist natürlich der Feld- oder Ackersalat. Für die Ernte bei Schnee und Frost decken Sie die Beete rechtzeitig mit Wintervlies ab; lüften Sie das Beet dann aber unbedingt an milden Tagen, sonst droht Pilzbefall. Wenn der Salat überwintern soll, sollten Sie ab Februar mit etwas organischem Gemüsedünger für frische Nährstoffe sorgen.
Wurzeln und Knollen
In einem milden Winter können Wurzelgemüse durchaus lange Zeit im Beet bleiben – achten Sie ein wenig auf die Wettervorhersage. Falls Sie ernten wollen: Lagern Sie Möhren, Pastinaken, Rote Beete und Steckrüben in einer Erdmiete. Wenn Sie dort nur echte Wintergemüse lagern, die Frost vertragen, können Sie die Miete bei jeder Außentemperatur öffnen. Ideal für die Überwinterung sind Schwarzwurzeln – sie haben eine besonders hohe Frostresistenz, sind aber nur begrenzt lagerfähig. Sie bleiben also am besten im Beet, bis sie verzehrt werden sollen.
Für Wärme sorgen
Auch wenn viele Pflanzen niedrige Temperaturen überstehen, so können Sie doch für Wohlfühlklima auf dem Beet sorgen, etwa indem Sie es mit Stroh, Blättern oder Kiefernnadeln mulchen, damit die Wurzeln der Pflanzen es etwas wärmer haben und weiter wachsen. Auch ein Hochbeet ist ideal: Die Verrottung in den unteren Schichten des Beetes bildet eine natürliche Heizung und die Pflanzen wachsen hier deutlich länger, zumal, wenn sie von oben zusätzlich durch einen Frühbeetaufsatz geschützt sind. ←