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Blütenfreude im Herbst

Aus der Helianthus-Familie kommt jetzt die Topinambur-Pflanze noch richtig zum Einsatz: Helianthus tuberosus, die Verwandte der Sonnenblume (Helianthus annuus) kann die gewaltige Höhe von bis zu drei Metern erreichen und blüht bis in den November hinein. Wer sie
im Garten ansiedelt, kann sich auf die regelmäßige Ernte der Knollen einstellen – sie vermehren sich unterirdisch über Rhizome; die länglichen Knollen schmecken süßlich und sind sehr kohlenhydratreich.

Unermüdliches Blühen

Als unentbehrliche Spätblüher können auch die Zuchtformen ‚Arendsii‘ und ‚Cloudy‘ von Aconitum carmichaelii gelten, dem Herbst-Eisenhut. ‚Arendsii‘ wurde von dem bekannten deutschen Staudenzüchter Georg Arends selektiert und ist ein Klassiker des Herbstgartens und einer der bekanntesten Vertreter seiner Art. Die vielen kleinen, tiefblauen Einzelblüten sind bei Bienen sehr beliebt, für den Menschen allerdings wie auch die übrigen Pflanzenteile sehr giftig. Und auch bei einigen Duftnessel-Arten kommen die blauen Blüten erst richtig schön zur Geltung, wenn sie im Kontrast zu ihrem gelb gefärbten Herbstlaub stehen. Ein ähnlich hübsches Farbspiel präsentiert der braunblättrige Wasserdost Eupatorium rugosum ‚Chocolate‘. Reinweiße, feingliedrige Dolden bilden einen eindrucksvollen Widerspruch zu den kräftigen rotbraunen Blättern.
Beliebte Kombinationen liefert der Herbst mit einer der vielen Spielarten der Anemone Japonica. In den Farben von Weiß bis zu tiefem Pink, von einfachen bis gefüllten Blüten, machen die pflegeleichten Stauden in jedem Garten eine gute Figur, denn je nach Sorte werden sie auch verschieden hoch, von 60 Zentimetern bis mehr als einen Meter. Je heller ihr Standort, desto wuchsfreudiger werden sich die aus Asien stammenden Pflanzen zeigen; einmal angewachsen, sind sie fast unverwüstlich, wobei die weißen Sorten sich als etwas empfindlicher erweisen.

Von filigran bis pompös

Nicht wegzudenken aus einem spannungsreichen Herbstgarten sind natürlich Gräser. Erst wenn sich die Tropfen des kühlen Morgens oder gar der Raureif in den Halmen fangen, entfalten sie ihre Pracht. Karl Förster nannte sie einmal die Harfen des Gartens. Wer es üppig liebt, pflanzt Chinaschilf – Miscanthus sinensis gibt es in vielen Spielarten, beispielsweise mit farbigen Halmen oder kupferroter Herbstfärbung der Blätter. Mögen Sie es lieber puschelig, bereichern Sie Ihr Staudenbeet mit Lampenputzergras. Auch Pennisetum alopecuroides gibt es in vielen verschiedenen Sorten. Und wenn es dann Winter wird und alles verblüht ist, bilden die Gräser weiterhin eine spannende Silhouette. ←