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Schönheit aus Fernost

Zengarten
Fotos: Unplash, Getty Images

Asiatische Gärten haben viele Gesichter. Die Anlagen sind so vielfältig wie die Menschen des größten Kontinents. Eines jedoch haben sie gemeinsam – durch das Zusammenspiel von Pflanzen und steinernen Elementen zaubern sie dem Betrachter ein Lächeln ins Gesicht. Vor allem der japanische Garten ist nicht nur ein hübsch gestaltetes Stück Grün, er steht für eine wahre Philosophie.

Neuer Look für den Garten

Die fernöstliche Philosophie findet schon lange auch im Westen Anklang. Zen, Yoga und Ayurveda sind voll im Trend. Kein Wunder, dass dieser Stil auch vor der Gartenwelt nicht haltmacht. Der japanische Garten orientiert sich an den Prinzipien des Taoismus oder des Yin und Yang. Wichtig sind hier vor allem die Stichworte Entspannung, Harmonie, Ruhe und Achtsamkeit. Angelegt wird ein japanischer Garten so, dass der Betrachtende den Garten immer wieder anders erlebt, je nach Sichtweise und Perspektive. Auch für lediglich einen Tag oder ein paar Stunden bietet er die Chance, zur Ruhe zu kommen und das Wesentliche wieder in den Vordergrund rücken zu lassen.

Gute Planung ist nötig

Ein japanischer Garten bedarf einer guten Planung. Die wichtigsten Bestandteile bei seiner Gestaltung sind Kies, Steine, Moos, Wasser und Bäume. Für das fernöstliche Flair werden vor allem typisch japanische Pflanzen, größtenteils Bambus, Rhododendron, Azaleen, Gräser, Fächerahorn und je nach Größe des Gartens auch Kirschbäume gepflanzt. Nachdem vorher sorgfältig der passende Standort überlegt wurde, werden die verschiedenen Pflanzen in die Erde gesetzt. Danach wird der Kies auf den Beeten verteilt und es werden kleine Steingruppierungen angelegt. Sehr hübsch wirkt es, wenn wellenförmige Muster in den Kies geharkt werden.

Wichtige Accessoires

Wege aus Trittsteinplatten schlängeln sich durch beinahe jeden japanischen Garten und führen den Betrachter an Beeten mit blühenden Pflanzen und gut platzierten Accessoires vorbei. So kann der Blick immer bewusst in bestimmte Richtungen und auf ganz besondere Highlights gelenkt werden. Hierzu gehören beispielsweise steinerne Laternen, die an die jahrtausendealte Tradition asiatischer Teehäuser erinnern sollen, sowie Buddha-Statuen in allen Variationen, Größen und Materialien. Auch Bonsais passen gut in einen Japangarten. Sie werden, daher auch der Name (bon/pén = Schale, sai/jing = Pflanze), meist in Gefäße gepflanzt. Besonders in Japan kommt es aber häufig vor, dass die Kriterien für die Pflanzengestaltung eines Baums auch im Freiland angewandt werden.

Verschiedene Spielarten

Sie können Ihr neues Refugium entweder nach Lust und Laune mit fernöstlichen Bezügen einrichten oder sich dazu entscheiden, einer speziellen asiatischen Idee zu folgen. Eine davon ist zum Beispiel der japanische Teegarten, in dessen Mitte ein Teehaus steht, das von wild wachsenden Pflanzen umgeben wird. Die Natur symbolisiert hier den Übergang von den Wirren des Lebens zur Ruhe und Entspannung der Teezeremonie.
Oder Sie lassen sich von den japanischen Teichgärten inspirieren. Sie sind von den chinesischen Gärten geleitet und stellen das Wasser ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Form des Teichs wird häufig einem chinesischen Schriftzeichen, einem Fluss oder einer Wolke nachempfunden. Wegen ihrer Weitläufigkeit werden die Teichgärten auch als Wandelgärten bezeichnet. Koi-Karpfen zählen zu den Bewohnern der Wasseranlagen, die von steinernen Wegen, Säulen, Laternen und Brücken gesäumt sind.

Steine im Zengarten

japanischen Gartens. In der Regel handelt es sich um einen abgeschlossenen Bereich, der von einer Mauer, einem Zaun oder einer Hecke umgeben ist.Eine zentrale Rolle in Zengärten spielen Steine. Aber auch die Gestaltung des Raumes zwischen den Felsen mit Kies-
flächen, Moos und ausgesuchten Pflanzen ist von großer Bedeutung. Wellenförmig geharkte Flächen symbolisieren fließendes Wasser, auf das im Zengarten üblicherweise verzichtet wird. Geometrische Formen sollten hier ebenfalls nicht vorkommen, vielmehr geht es darum, Anfang und Ende aufzuheben und alles im Fluss zu halten. Eine Kiesfläche ohne Wellenmuster symbolisiert übrigens eine einzige große Welle.