Aus Tausendundeiner Nacht

Eine Allee aus Zypressen, streng geschnittene Hecken, Rosen als Spaliere am Wegesrand, Lilien, Nelken
oder Margeriten entlang einer Mauer: All dies wurde nicht zufällig, sondern nach einem großen Plan arrangiert. Beachtet man einige Grundregeln, lässt sich der Traum vom persischen Garten auch hierzulande erfüllen.

Da viele orientalisch anmutende Pflanzen mit unseren kalten Wintern jedoch nicht zurechtkommen, ist umfangreiches Pflanzenwissen oder fachlicher Rat unerlässlich, um winterharte Alternativen auszuwählen. So lässt sich mit der Honigpalme eine an den Orient erinnernde Palme in den hiesigen Garten holen. Sie verträgt Temperaturen von bis zu minus 15 Grad C. Der Winterjasmin ist eine schöne Alternative zum sommerblühenden, nicht winterharten Jasmin. Er bildet von Dezember bis April sonnig-gelbe Blüten, die herrlich duften.

In einem Land mit sehr heißen Sommern sind Schattenplätze unverzichtbar. Schon seit Jahrtausenden spielen sie eine entscheidende Rolle in der Gestaltung persischer Gärten. Aber auch hier bei uns hat der Schatten von Bäumen in der Gartengestaltung eine besondere Bedeutung. Dafür können Sie beispielsweise den Judasbaum auswählen: Zusammen mit Wildtulpen oder Kaiserkronen bieten seine rosafarbenen oder weißen Blüten ein beeindruckendes Frühlingsbild. Im Sommer überzeugt er mit seinem grünen, dichten Laubdach.

Vor allem aber versetzen Obstgehölze in die Geschichten aus 1001 Nacht: saftige Pflaumen, süße Kirschen, rosige Quitten oder herb-saure Schlehen. Auch ein Pfirsich- oder Aprikosenbaum kann sich in unseren Gärten wohlfühlen, wenn man einen sonnigen, geschützten Standort wählt. Mit Mauern, blühend berankt, erschaffen Sie zusätzliche kleine, romantische Räume.

Meist nahm auch ein Pavillon in der Nähe eines Wasserkanals oder eines Brunnens eine zentrale Rolle ein. Die angenehme, frische Luft und das Plätschern des Brunnens sowie die Spiegelungen und das Glitzern auf der Wasseroberfläche wirken entspannend und belebend zugleich. Da das Spiel mit Licht und Schatten in orientalischen Gärten eine besondere Rolle spielt, bietet es sich an, zusätzlich kleine Lichtquellen in die Gestaltung zu integrieren. Entlang eines Weges, auf ein Wasserspiel gerichtet oder als Beleuchtung des Pavillons lässt sich auch am Abend eine beeindruckende Stimmung erzeugen. (BGL)