Die lang ersehnten Ferien rücken näher, die Urlaubsreise ist gebucht, und viele Tierhalter fragen sich zu Recht: Wer kümmert sich um ihre Heimtiere, wenn sie sie nicht mitnehmen können?
Am besten zuhause
Kleintiere bleiben während des Urlaubs lieber daheim, aber nicht allein. Für Kleinsäuger und Vögel ist es ideal, wenn ein Bekannter sie in der gewohnten Umgebung und im vertrauten Gehege betreut.
Aquarianer und Terrarianer müssen sich ebenfalls vorbereiten: Auch wenn Zeitschalt-
uhr und moderne Futterautomaten die täglichen Handgriffe ersetzen, sollte ein hilfreicher Freund oder Nachbar regelmäßig die Gesundheit der Tiere, Wasserstand und -temperatur sowie die
Filterfunktion des Aquariums prüfen. Katzen reagieren auf die Abwesenheit ihrer Menschen unterschiedlich. Die meisten fühlen sich in der vertrauten Umgebung am wohlsten: „Im Idealfall kommt ein
Pfleger während des Urlaubs ins Haus oder wohnt dort und füttert und streichelt die Vierbeiner ein bis zwei Mal täglich“, rät Angelika Purwins, Heimtierpflegerin und Katzenexpertin. Gesellige
Samtpfoten fühlen sich möglicherweise in einem Katzenhotel wohler: „Wer den Charakter seines Tieres noch nicht kennt, probiert am besten ein paar Tage aus, ob das Tier sich bei einem Sitter oder
in der Pension wohlfühlt. Dann können Katze und Mensch unbesorgt Urlaub machen“, sagt Purwins.
Bekannte bevorzugt
Hunde nehmen den Stress einer Ferienreise gerne in Kauf, wenn sie bei ihrem Rudel bleiben dürfen. Geht das ausnahms-
weise einmal nicht, fällt den meisten Hunden die Trennung am leichtesten, wenn sie bei Bekannten bleiben dürfen. Bei fremden Sittern muss eine Kennenlernphase eingeplant werden. Ein bereits
getragenes T-Shirt, das nach Frauchen oder Herrchen riecht, hilft bei der Eingewöhnung. Gleichgesinnte Tierhalter können sich über Vereine oder über den Tierschutz-bund zusammenfinden. Außerdem
werden Tiersitter beispiels-
weise über den Verband Deutscher Haushüter Agenturen e. V. oder von der Plattform www.betreut.de vermittelt.
Pflegestellen vorab prüfen
Viele Zoofachgeschäfte nehmen während der Urlaubszeit Kleintiere und Vögel in Pflege oder empfehlen ortsansässige Pflegestellen. Aber auch seriöse Tierpensionen versorgen die Heimtiere von
Herrchen und Frauchen gut. Vor Antritt der Reise sollten Tierfreunde sich die Räumlichkeiten der Unterbringung ansehen und sich von der Sauberkeit, dem ausreichenden Platz und der Kompetenz der
Pfleger überzeugen.
Hundehalter erkennen gute Pflegestellen daran, dass diese sich über Impfschutz, Versicherung, Gesundheitszustand, Fressgewohnheiten, Sozialverträglichkeit und Vorlieben des Hundes informieren.
Reine Zwingerhaltung lehnt Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe e. V. (ZZF), ab: „Die meisten Hunde sind das nicht gewohnt und benötigen regelmäßige
Beschäftigung, freien Auslauf, Gassi gehen und Streicheleinheiten.“ In die Tierpflegestelle mitbringen sollten Heimtierhalter die Transportbox, Leine, Schlafdecke oder Gehege, Lieblingsspielzeug,
gewohntes Leckerli, die Adresse des Tierarztes und bei Bedarf Spezialfutter und Medikamente. Zudem sollten Tiersitter die Urlaubsanschrift und eine Notfall-Telefonnummer kennen. „Mit ein wenig
Planung ist es kein Problem, Betreuungsplätze für Heimtiere zu finden“, erklärt Norbert Holthenrich und mahnt: „Es ist nicht nur unverantwortlich, sondern auch unnötig, Tiere kurz vor der Reise
im Tierheim abzugeben oder sogar auszusetzen.“ (ZFF)