· 

Majestätischer Auftritt

Foto: pixabay
Foto: pixabay

Als Mitglied der Pflanzenfamilie der Süßgräser ist Schilf auf der ganzen Welt verbreitet und passt sich dank seiner Widerstandskraft nahezu jedem Klima an. Es gibt dabei eine Vielzahl von Arten und Sorten, die sich für unterschiedliche Standorte und Zwecke eignen. Nach der Auswahl des richtigen Standorts und einer sorgfältigen Pflanzvorbereitung braucht Schilf bis auf regelmäßiges Schneiden keine besondere Pflege. Dennoch lohnt es, sich vor der Pflanzung professionell beraten zu lassen.

Prächtiger Solitär

Im Garten findet das Chinaschilf (Miscanthus sinensis) am häufigsten Verwendung als Solitärpflanze. Aktuelle Sortennamen weisen schon auf die außergewöhnliche Größe dieser Stauden hin, die einzeln stehend zu echten Schmuckstücken heranwachsen können. Die Sorte „Große Fontäne“ wird bis zu 250 Zentimeter hoch und ebenso breit, „Silberturm“ wächst sogar auf bis zu 300 Zentimeter in die Höhe. Damit die imposante Pflanze nicht binnen weniger Jahre den gesamten Garten erobert, ist einiges zu beachten. Chinaschilf sollte ebenso wie Bambus stets mit einer sogenannten Rhizomsperre gepflanzt werden. Die unterirdisch eingesetzte Barriere sorgt dafür, dass die Wurzelausläufer sich nicht überallhin ausbreiten können. So ist von Anfang an sichergestellt, dass der Solitär wirklich Solitär bleibt. Dem kräftigen Wachstum und der optimalen Entwicklung steht eine professionell eingesetzte Rhizomsperre nicht im Wege.

Klassiker am Wasser

Die meisten Schilfarten und -sorten eignen sich für das Bepflanzen von Gartenteichen und Uferbereichen, da sie feuchten oder sogar sumpfigen Boden lieben. In der Natur ist Schilf die Charakterart der Uferzone von Seen und langsam fließenden Gewässern; auch dem Gartenteich gibt es eine natürliche Anmutung. Das Gemeine Schilfrohr (Phragmites australis), auch als Buntblättriges Schilfrohr bekannt, sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist als Teichbegleiter eine wichtige Klärpflanze und kann besonders bei Schwimmteichen dem Wasser große Mengen an Stickstoff- und Phosphatverbindungen entziehen. So trägt sie entscheidend zur Klärung des Wassers bei. Perfekt ist es, sie am Rand eines Filtergrabens oder im Klärbereich eines Schwimmteichs zu setzen. Für die Flachwasser- oder Randzone von Folienteichen ist Schilf dagegen völlig ungeeignet, da seine Wurzelausläufer die Folie beschädigen und durchstoßen können.

Stark in der Gruppe

Für den Einsatz in der Fläche gibt es ebenfalls geeignete Sorten. Das Feinhalm-Chinaschilf (Miscanthus sinensis „Gracillimus“) beispielsweise macht sich gut in einer kleinen Gruppe. Es wird bis zu 150 Zentimeter hoch und ebenso breit, sodass sich Pflanzabstände von etwa 80 Zentimetern empfehlen. Gepflanzt wird Schilf am Teichrand oder als mittelhoher Sicht- oder Windschutz von Terrassen oder Sitzplätzen. Begleitend zu empfehlen sind andere Gräser und Stauden sowie klein bleibende Gehölze oder Rosen. (BGL) ←