Eins vorweg: Mit Gentechnik haben die kleinen Sorten nichts zu tun, sie entstehen durch klassische Züchtungen. Üblicherweise werden die Obstsorten auf schwach wachsende Pflanzen, sogenannte Unterlagen, veredelt. Veredeln ist eine traditionelle, künstliche Vermehrungsart, bei der ein Pflanzenteil auf eine andere Pflanze „transplantiert“ wird. So lassen sich nicht nur neue Wuchsformen schaffen, man kann sogar mehrere verwandte Sorten aus einer Pflanze wachsen lassen. An einem Bäumchen wachsen dann zum Beispiel frühe und späte Pflaumensorten – verschieden in Geschmack, Farbe und Form – oder an einem Strauch drei verschiedene Sorten Himbeeren oder Johannisbeeren, etwa Rote, Schwarze und Weiße zugleich. Maximale Sortenvielfalt bei minimalem Platz!
Volle Sortenvielfalt im Kübel
Pfirsiche brauchen viel Sonne und Wärme. Deshalb sind sie außerhalb der Weinbaugebiete perfekt als Kübelpflanze für eine sonnige, geschützte Terrasse geeignet. Allerdings bedeuten die süßen
Exoten auch recht viel Arbeit: Gerade im Sommer müssen sie sehr regelmäßig gegossen werden, denn sowohl auf Trockenheit als auch auf Staunässe reagieren sie empfindlich.
Genauso gedeiht der wärmeliebende Wein auch im Kübel. Ein originelles Pflanzgefäß ist zum Beispiel ein altes Weinfass. Außerhalb der Weinbaugebiete sollte man ihn auf jeden Fall an einer Südwand
pflanzen und eine frühe Sorte wählen. Süße Himbeeren sollten gerade in einem Naschgarten für Kinder nicht fehlen. Topf- oder Zwerghimbeeren für Kübel werden nur einen kompakten Meter hoch und
haben keine Stacheln. Für besonders langen Naschspaß sogenannte Two-Timer wählen, sie tragen zweimal im Jahr.
Erdbeeren sind ein Klassiker und kommen auf Balkonen neu zur Geltung: Werden ihre Triebe an einem Rankgerüst fixiert, wachsen sie in die Höhe – die perfekte Lösung bei wenig Platz. Besonders gut
sind Monatserdbeeren geeignet. Sie sind eng mit den Walderdbeeren verwandt, tragen monatelang und sind sehr aromatisch. Außerdem kommen sie auch mit lichtem Schatten gut zurecht. (BDG)