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Faszination Gartenteich

Foto: Pixabay
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Ein Gartenteich ist nicht nur für Freunde von Zierfischen eine wunderbare Investition. „Das Wasser ist die Seele eines Gartens“, schrieb der deutsche Gartengestalter und Stadtplaner Friedrich Ludwig von Sckell schon 1818. Um dem Garten eine solche Seele zu geben, gilt es allerdings, einige Regeln zu beachten. Ulli Gerlach von der Fördergemeinschaft Leben mit Heimtieren
erklärt, worauf es bei der Anlage eines Gartenteichs ankommt.

 

Ein Teich mit Fischbesatz muss von Anfang an entsprechend geplant werden. Da die Fische genügend Bewegungsfreiheit benötigen, ist die Teichgröße entscheidend. Diese hängt von der gewünschten Fischpopulation ab, doch 2.000 Liter Wasser und eine Tiefe von einem Meter sollten mindestes gegeben sein – noch besser sind 10.000 bis 25.000 Liter. Dann erst bietet das Gewässer wirklich ausreichend Platz und Sauerstoff, heizt sich im Sommer nicht zu sehr auf und ist auch zum Überwintern der Fische geeignet, da der Boden eisfrei bleibt.
Außerdem gilt: je größer der Teich, desto stabiler die Wasserwerte.

 

Naturnah Gestalten

Wenn man pro Fisch mit einer Länge von acht bis zehn Zentimetern 1.000 Liter Wasser rechnet, dann bietet der Teich den Flossern sogar ganzjährig ausreichende Kleintier- und Insektenbesiedelungen als Nahrung. Das macht eine Fütterung überflüssig. „Teiche dieser Art nennt man Biotop- oder Naturteiche", erläutert Ulli Gerlach. „Sie sind in der Regel selbsttragend. Das bedeutet, das ökologische Gleichgewicht bleibt ohne Zutun des Menschen intakt. Auch eine Filterung des Wassers ist nicht nötig." Den Schwerpunkt legt man bei diesen Teichen zumeist auf heimische Fische, wie die im Schwarm lebenden Moderlieschen, Ukelei oder Elritze. Zwar sind sie im Wasser schwerer auszumachen, dafür passen sie problemlos in das vorhandene Ökosystem und lassen Amphibien sowie Unterwasserpflanzen unbehelligt.

 

Fröhliches Fischtreiben

Für wen die Beobachtung der Fische an erster Stelle steht, sollte Tiere mit einem farbenfrohen Schuppenkleid wählen. Besonders beliebt sind asiatische Goldfische oder Kois, die im Teichwasser wunderbar zu sehen sind. „Fische sollten übrigens frühestens zehn Wochen nach Anlegen des Teiches eingesetzt werden. Erst dann haben sich die Teichpflanzen an ihre neue Umgebung gewöhnt und im Wasser ist ein biologisches Gleich­gewicht entstanden", rät Gerlach. Wünschen sich Gartenbesitzer eine Vielzahl an Fischen, reichen die natürlichen Nahrungsquellen alleine nicht aus und es muss zusätzlich gefüttert werden. Die Kombination aus Futterresten und Kot führt jedoch zu einer hohen Phosphat- und Stickstoffeinbringung, was besonders während warmer Tage das Algenwachstum begünstigt. Daher ist es ratsam, Fischnahrung mit hoher Qualität und Nährstoffdichte zu wählen. Davon müssen die Tiere nur wenig fressen, um bestens ernährt zu sein, und weniger Kot fällt an. „Trotzdem ist bei einer großen Fischpopulation ein Pump- und Filtersystem zur Reinigung des Wassers unerlässlich", führt Gerlach an, „ebenso wie Wasserpflanzen, die das Wasser mit Sauerstoff versorgen, reinigen, bestimmte Uferbereiche schattieren und kleinen Lebewesen Schutz bieten.“

Die richtige Bepflanzung

Am Uferrand gedeihen Taglilie und Kreuzkraut, im Sumpfbereich kleine Rohrkolben und Sumpfvergissmeinnicht. Hecht- und Froschkraut bevorzugen Flachwasserzonen und Hornblatt sowie Seerosen Tiefwasser. Da einige Pflanzenarten zum Wuchern neigen, sind spezielle Pflanzkörbe mit lehmigem Teichsubstrat ratsam. Achtung: Drei bis fünf Pflanzen pro Quadratmeter Wasserfläche sind ausreichend – dann bleibt das Wasser klar und den Fischen genug Platz zum Schwimmen.
Gewässer ziehen auch Tiere wie Amphibien und Insekten an: dicht bepflanzte Ufer, Sumpfbereiche und verschiedene Wassertiefen bieten
einer Vielzahl von Lebewesen Brutstätten, Lebensraum, Abkühlung und Flüssigkeit. „Bei einem neu angelegten Teich siedeln sich als erstes
Insekten wie Wasserläufer, Rückenschwimmer oder Libellen an", erklärt Ulli Gerlach. „Anschließend entdecken Amphibien wie Frösche oder Molche das Biotop für sich. Das dauert allerdings manchmal über ein Jahr." Dann kann sich der Gartenbesitzer jedoch doppelt freuen, denn die Tiere sind nicht nur spannend zu beobachten, sondern ernähren sich auch von für uns lästigen Mücken. (FLH) ←